Gleich und gleich, das wissen wir ja schon lange, aber auch Katz und Katz?! Durchaus ja. Während Katzen früher als absolute Individualisten und Einzelgänger galten, wissen wir heute, dass auch Katzen soziale Beziehungen zu Ihresgleichen suchen und in den meisten Fällen auch brauchen. Während Freigänger-Katzen soziale Kontakte zu Artgenossen draußen finden oder umgehen können, sind Wohnungskatzen auf die Entscheidung ihrer Menschen angewiesen. Wenn Mensch weiß, wie Katz tickt, ist die Wahrscheinlichkeit einer guten Entscheidung für ein harmonisches Zusammenleben mehrerer Katzen größer. Hier ein paar Empfehlungen, die jedoch nicht die absolute Wahrheit darstellen Katzen sind immer für eine Überraschung gut!
* Junge Katzen sollte man bis zum Alter von 12-13 Wochen bei Mutter und Geschwistern belassen. Auch danach haben sie noch ein starkes Bedürfnis nach sozialen Kontakten hier ist eine Vergesellschaftung mit gleichaltrigen Katzen/Geschwistern am meisten Erfolg versprechend und unbedingt anzuraten!
* Geschwisterpärchen funktionieren meist gut am besten gleichgeschlechtlich. Auch Bruder/Schwester kann gut gehen, besonders, wenn beide ein enges Verhältnis haben. In der späteren Entwicklung kann es allerdings manchmal zu Problemen kommen Katzen werden zurückhaltender, Kater forscher in ihrem Spiel und den Raufereien.
* Gleichgeschlechtliche Paare sind insgesamt günstiger, vor allem bei einer nachträglichen Vergesellschaftung. Wie oben angedeutet, unterscheidet sich das Verhalten von erwachsenen Katzen und Katern. Allerdings gibt es ja auch Frauen, die jedem auf die Nase boxen, der ihnen schräg kommt, und Männer, die mit Boxen und Ähnlichem gar nichts im Sinn haben und so kann das auch bei Katzen sein. Eine Kombination burschikose Katze mit Kater oder zurückhaltender Kater mit Katze wäre also auch denkbar. Hier ist der Mensch gefragt, um zu beobachten, ob die beiden auf einer Wellenlänge liegen. * Bei frei lebenden Katzen werden Gruppen vorzugsweise von weiblichen Katzen gebildet. Hier sind alle möglichen Kombinationen möglich: Mutter/Tochter, Schwestern, verwandte/fremde weibliche Katzen.
* Ein altes Katzentier, das seine Ruhe haben möchte, mit einem aufgedrehten jungen Katzentier zu vergesellschaften, ist meist eine ganz schlechte Idee. Hier wäre eher anzuraten, zwei junge Katzen aufzunehmen, die ihren Übermut aneinander auslassen können, statt an der Älteren. Das kann allerdings auch dazu führen, dass dann gleich zwei junge Katzen der älteren hinterherjagen.
* Erwachsene Kater spielen oft gern den guten Onkel für kleinere Kätzchen und bleiben es dann auch.
* Katzen, die schon jahrelang allein gelebt haben, sind meist nicht begeistert über einen Neuzugang und akzeptieren niemanden neben sich.
* Ist eine Partnerkatze verstorben, setzen Sie Ihrer verbliebenen Katze nicht gleich eine Neue vor die Nase, vor allem dann nicht, wenn das Verhältnis der Katzen sehr eng war. Lassen Sie der verbliebenen Katze etwas Zeit für Trauerarbeit. Klingt vielleicht komisch, ist aber so: Auch Tiere trauern und finden es durchaus nicht toll, wenn ihr ehemaliger Partner durch einen beliebigen anderen Partner ersetzt werden soll. Manche Katzen mögen auch tatsächlich nie wieder einen anderen Partner haben! Versuchen sollte man es trotzdem, denn für manche ist ein neuer Partner nach angemessener Zeit sogar heilsam.
Meine Empfehlung: Geben Sie doch einer Katze von einer Tierschutzorganisation ein Zuhause (Empfehlungen für den Raum Leipzig finden Sie auf meiner Link-Seite http://www.braun-tier.de/links.html). Hier wird man Ihnen zuverlässige Informationen über Ihre Wunschkatze geben, und bei einer Zusammenführung gewährt man Ihnen eine Probezeit, um zu sehen, ob die Katzen miteinander klarkommen. Ich sehe Katzen ganz sicher nicht als Gegenstände an, die man einfach so holen und wieder zurückgeben kann, aber da man im Voraus wirklich nie wissen kann, wie fremde Katzen miteinander klarkommen, ist es besser, sie bei Problemen wieder zu trennen, als sie ein Leben lang (und das können gut 20 Jahre sein!) in einer Wohnung zum Zusammenleben zu zwingen, was zu erheblichen Problemen für Tiere und Menschen führen kann.
(c) Kerstin Braun, Tierheilpraktikerin